Yannick Shetty
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Die Bundesregierung versäumt es weiterhin, ausreichend Maßnahmen gegen die Pseudoheilung von homosexuellen Jugendlichen zu treffen. Trotz wiederholter Versprechen ist nach fast fünf Jahren türkis-grüner Koalition immer noch kein Verbot der unwissenschaftlichen und oft religiös motivierten sogenannten Homo- und Transheilungen in Sicht. Den Ankündigungen der Grünen folgen weiterhin keine Taten.
Wir NEOS fordern: Umpolungstherapien müssen endlich ein Ende haben – für alle.
Sehr geehrte Frau Bundesministerin Zadić!
Wir fordern ein sofortiges Verbot von Konversionstherapien an Minderjährigen in Österreich. Obwohl der Nationalrat bereits zweimal ein Verbot einstimmig beschlossen hat, liefert die Regierung bis heute keine Gesetzesvorlage, um schwule und lesbische Jugendliche vor pseudowissenschaftlichen “Umpolungstherapien” zu schützen. Fakt ist: Selbst 2024 gibt es immer noch Angebote, die Homosexualität als "Anomalie" bezeichnen, mit Alkoholismus vergleichen und psychische Probleme als Ursache für die “falsche” sexuelle Orientierung sehen.
Konversionstherapien sind eine Schande, sie sind unmenschlich und sie schaden Jugendlichen nachhaltig. Das muss ein Ende haben!
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Umpolungs- oder Konversionstherapien sind Therapien und Behandlungen, die darauf abzielen, die sexuelle Orientierung oder die selbstempfundene geschlechtliche Identität einer Person gezielt zu verändern oder zu unterdrücken. In Österreich gibt es nach wie vor solche "pseudowissenschaftliche" Angebote, die Homosexualität als "Anomalie" bezeichnen, mit Alkoholismus vergleichen und psychische Probleme als Ursache für die "falsche" sexuelle Orientierung sehen.
Bereits im Juli 2019 hat der Nationalrat eine einstimmige Entschließung gefasst, mit der die unverzügliche Ausarbeitung einer Regierungsvorlage gefordert wird, die die Ausübung von sogenannten Konversions- und vergleichbaren „reparativen Therapieformen“ an Minderjährigen verbietet. Diese Regierungsvorlage wäre dem Nationalrat zur Beschlussfassung vorzulegen gewesen. Mit dem Ende der Legislaturperiode sind derartige Beschlüsse zwar nicht mehr bindend, doch weil das Anliegen so wichtig ist, hat sich der neu gewählte Nationalrat wieder mit dem Thema beschäftigt und ist im Juni 2021 erneut zu dem Beschluss gekommen: Konversionstherapien gehören verboten.
Doch auch die zweite Bekräftigung der Entscheidung hat bisher keine Folgen gehabt. Regelmäßige Nachfragen bringen zutage, dass es offensichtlich eine jährliche Abstimmung zwischen Justiz- und Gesundheitsministerium gibt, seit Sommer 2022 gäbe es eine Regierungsvorlage „in Koalitionsabstimmung“. Es reicht uns: Wir wurden jahrelang vertröstet und werden nicht weiter warten!
Da die aktuelle Rechtslage nicht ausreicht, um Minderjährige vollumfassend vor sog. Konversions- und vergleichbaren „reparativen Therapieformen“ zu schützen, wird es höchste Zeit für echte Maßnahmen. Berufsgesetze sind unter dem Aspekt des „Arbeitens nach bestem Wissen und Gewissen“ nicht ausreichend, da solche sogenannten Therapien häufig außerhalb eines beruflichen/therapeutischen Kontexts stattfinden, z. B. im erzkatholischen Umfeld oder in konservativ-muslimisch geprägten Familienkulturen. Auch bereits bestehende Schadensersatzansprüche, die ja erst dann greifen, wenn es bereits zu spät ist, sind kein ausreichendes Mittel, um Minderjährige vor massiv psychisch und physisch schädigenden Behandlungen zu schützen. Genauso gibt es Minderjährige, die durch Druck von außen ihre sexuelle Orientierung selbst als falsch empfinden und sich freiwillig solchen sog. Konversions- und vergleichbaren „reparativen Therapieformen“ unterziehen – auch hierfür gibt es zurzeit keine angemessene gesetzliche Grundlage, um den Schutz von Minderjährigen zuverlässig und vollumfänglich zu garantieren.
Trotz der bisherigen Beschlüsse und Bekenntnisse zeigt leider, dass Konversionstherapien weiterhin angeboten werden. Selbst 2024 gibt es immer noch Angebote, die Homosexualität als „Anomalie“ bezeichnen und mit Alkoholismus vergleichen und psychische Probleme als Ursache für sexuelle Orientierung sehen.
Das muss ein Ende haben. Konversionstherapien sind eine Schande, sind unmenschlich und schaden Menschen. Die Bundesregierung muss das Parlament endlich ernst nehmen und seine eigenen Beschlusse umsetzen. Ein sofortiges Verbot von Konversionstherapien ist daher unumgänglich und muss noch dieses Jahr erfolgen.